Stellt euch folgendes vor: Fünf Milliarden Frauen und nur fünf Männer. Genau dieses Szenario erwartet den Protagonisten im Ecchi-Anime „World’s End Harem“, der bei AniMoon Publishing auf Disc erschienen ist. Wir haben uns Volume 1 genauer angeschaut und ob der erotische Spaß überzeugen kann, erfahrt ihr in unserer Rezension.
Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!
Der fünfjährige Kälteschlaf
Tokio im Jahr 2040: Reito, ein hoffnungsvoller junger Mediziner, ist unheilbar an Multipler Sklerose erkrankt. Schon lange liebt er Elisa, seine Kindheitsfreundin. Kurz bevor er sich einer Kryobehandlung unterzieht, gesteht er ihr seine Gefühle, doch Elisa wusste längst davon. Da eine Heilung seiner Krankheit noch Jahre auf sich warten lässt, begibt sich Reito in den Kälteschlaf. Er kann unmöglich verlangen, dass Elisa so lange auf ihn wartet. Zum Abschied schenkt er ihr einen Anhänger mit der Bitte, ihn ihm zurückzugeben, sollte er in spätestens fünf Jahren geheilt wieder aufwachen. Elisa verspricht mit den Worten „Ich werde auf dich warten“, an seiner Seite zu bleiben, und Reito schließt die Augen.
Fünf Jahre später, im Jahr 2045, öffnet Reito die Augen. Für ihn ist nur ein Augenblick vergangen, für die Welt jedoch eine Ewigkeit. Doch anstatt seiner großen Liebe Elisa erwartet ihn eine fremde Frau, die ihn als Meister Mizuhara anspricht. Nach einem medizinischen Check stellt sich heraus, dass seine Krankheit inzwischen geheilt werden konnte. Reito fragt nach seinem behandelnden Arzt Dr. Takagi, doch dieser scheint nicht mehr da zu sein. Schließlich stellt sich die geheimnisvolle Frau vor: Suo Mira, seine persönliche Betreuerin, die seine Kontakte zur Außenwelt überwacht.
Der Grund dafür ist erschütternd. Während Reito schlief, verbreitete sich ein neuartiges Virus namens MK-Virus über die Welt. Es raffte binnen weniger Jahre fast alle Männer dahin, während Frauen immun blieben. Heute existieren nur noch fünf überlebende Männer – Reito ist einer von ihnen. Ein Heilmittel gibt es bis heute nicht. Um das Überleben der Menschheit zu sichern, soll Reito die Aufgabe übernehmen, Kinder mit den verbliebenen Frauen zu zeugen.
Elisas Verschwinden
Da sich die Zahl der Wissenschaftler und Ingenieure durch das MK Virus dramatisch reduziert hat, wartet die Welt noch immer auf ein Gegenmittel. Bis dahin liegt das Schicksal der Menschheit in den Händen der fünf überlebenden Männer, die zahlreiche Kinder zeugen müssen, sonst droht der Untergang. Versuche mit künstlicher Befruchtung sind gescheitert: Zwar überleben die weiblichen Babys, doch die männlichen versterben nach wenigen Tagen. Deshalb müssen die Männer Nachkommen zeugen, die eine natürliche Immunität gegen das Virus besitzen.
Für Reito ist diese Bürde kaum zu ertragen. Erst vor wenigen Augenblicken aus dem Kälteschlaf erwacht, hat er weder seine Liebsten wiedergesehen, noch erfahren, ob sie überhaupt noch leben. Mira zeigt ihm ein Tablet mit einer Auswahl an Frauen, aus denen er frei wählen kann. Doch Reito bleibt misstrauisch und lehnt ab. Erst als seine jüngere Schwester Mahiru erscheint, die inzwischen eine junge Frau geworden ist, scheinen die Worte von Mira glaubwürdiger. Mahiru bestätigt die schreckliche Lage. Doch Reitos erste Frage gilt Elisa, und Mahiru gesteht ihm, dass sie vor drei Jahren spurlos verschwunden ist.
Was Reito nicht ahnt: Auch Mira steht unter enormem Druck. Ihre Aufgabe ist es, ihn von seiner Mission zu überzeugen, koste es was es wolle. Denn ohne seine Mithilfe sieht die Organisation und mit ihr die Menschheit einer düsteren Zukunft entgegen. Noch in derselben Nacht sucht Mira Reito in verführerischem Schlafgewand auf. Doch auch als sie sich entkleidet, weist Reito sie ab. Zu schwer lasten die Millionen Toten auf seiner Seele. Und auch das Verschwinden von Elisa geht ihm nicht aus dem Kopf. Für Reito steht fest: Erst wenn er Elisa gefunden hat, kann er wieder Ruhe finden.
Ein fester Entschluss
Um Reito besser zu schützen, stellt man ihm künftig eine Leibwächterin und eine Krankenschwester zur Seite. Beide sollen sich rund um die Uhr um ihn kümmern und sogar das Zimmer mit ihm teilen. Damit verschafft die Organisation Reito etwas Zeit, die er nutzen will, um nach Elisa zu suchen – für ihn steht fest, dass er nur mit ihr Kinder zeugen wird.
Vor seinem Zimmer begegnet Reito dem zweiten Überlebenden, Kyoji Hino. Im Gegensatz zu ihm hat sich Hino bereitwillig seiner Rolle hingegeben und genießt seine neue Stellung in vollen Zügen. Reito dagegen hadert weiter mit seiner Situation. Als er nach einem Gespräch mit Hino unter die Dusche geht, wird er dort plötzlich von einer nackten Frau überrascht. Sie stellt sich als Akane vor, seine neue Krankenschwester, und versucht ihn zu verführen. Reito bricht jedoch unter dem Druck zusammen und erwacht wenig später wieder in seinem Bett. Dort erwartet ihn Sui, ein junges Mädchen, das als seine Leibwächterin eingesetzt wurde. Von nun an sollen Akane und Sui seine ständigen Begleiterinnen sein.
Trotz aller Ablenkungen lässt Reito ein Gedanke nicht los: Elisa lebt. Davon ist er überzeugt, denn vor seinem Kälteschlaf hatte er ihr seine Halskette geschenkt – ein Glücksbringer seines Bruders, in dem ein Sender verbaut ist. Solange das Signal empfangen wird, muss sie irgendwo in Japan am Leben sein. Gemeinsam mit seinen neuen Begleiterinnen sucht er Elisas früheres Arbeitszimmer auf. Doch dort erfährt er nur, dass sie plötzlich verschwunden ist und auch ihre Forschungsunterlagen zum MK Virus spurlos entwendet wurden.
Für Reito ist die Sache klar: Er will Elisa wiederfinden, ein Heilmittel entwickeln und das tödliche Virus endgültig besiegen.
Die Reifeprüfung
Hat Reito das Zeug dazu? Kann er den ständigen Verführungen der Frauen widerstehen und sich stattdessen auf seine eigentliche Mission konzentrieren – nämlich Elisa wiederzufinden und ein Heilmittel gegen das MK Virus zu entwickeln? Die Antwort darauf findet ihr natürlich am besten selbst heraus, indem ihr „World’s End Harem“ auf Disc erlebt.
Geboten wird eine äußerst erotische dystopische Geschichte, die zwischen Wissenschaft und Hoffnung schwankt. Einen tieferen Sinn sollte man hier allerdings nicht erwarten. „World’s End Harem“ ist insgesamt ein durchschnittlicher Anime ohne nennenswerte Höhepunkte. Zwar sind die Frauen äußerst attraktiv in Szene gesetzt, ihre Darstellung bleibt jedoch stark überzeichnet und fernab jeder Realität. Auch die Handlung kratzt eher an der Oberfläche. Der rote Faden um Elisas Verschwinden sorgt immerhin für einen gewissen Spannungsbogen, der Neugier weckt und zum Weiterschauen anregt.
Für wen ist der Anime also geeignet? In erster Linie für Fans von Ecchi und Science-Fiction, die Lust auf eine provokante Prämisse mit viel Fanservice haben. Wer jedoch eine tiefgründige Handlung oder ausgefeilte Charaktere erwartet, wird hier kaum fündig werden.
Bild und Animation
Vorab ein Blick auf die technischen Daten: Die Blu-ray-Veröffentlichung von „World’s End Harem“ liegt im 16:9-Standardformat vor und bietet eine native Full-HD-Auflösung von 1080p. In puncto Bildqualität gibt es kaum Grund zur Klage: Das Bildmaterial ist durchweg farbenfroh, klar konturiert und liefert eine solide Schärfe, die auch auf größeren Bildschirmen gut zur Geltung kommt.
Die Umsetzung des Animes entstand in den Studios Gokumi und AXsiZ unter der Leitung erfahrener Produktionsmitarbeiter – und das merkt man. Wenn „World’s End Harem“ überzeugt, dann vor allem in der optischen Präsentation. Natürlich darf man das Niveau nicht mit Schwergewichten wie „Demon Slayer“ vergleichen, doch für ein Werk aus dem Ecchi-Genre ist die Animation mehr als solide.
Ein Thema, das viele Fans interessieren dürfte, ist die Zensur. Hier gibt es reichlich nackte Haut zu sehen, allen voran Brüste, die in ihrer Darstellung überdimensional, makellos und fernab jeglicher Realität wirken. Von menschlicher Natürlichkeit oder anatomischer Vielfalt fehlt jede Spur. Stattdessen setzt man voll auf idealisierte Körper, die in Szene gesetzt werden. Wer also Wert auf Fanservice legt, wird auch in der deutschen Fassung voll auf seine Kosten kommen.
Abseits davon punktet die Serie mit einem gelungenen Charakterdesign. Jede Figur hat ein eigenständiges Aussehen, wodurch sich die Frauen gut voneinander unterscheiden lassen. Lediglich der Protagonist Reito wirkt etwas blass und unscheinbar, was ihn optisch schnell zur grauen Maus degradiert.
Ton und Synchronisation
Vorab haben wir erneut die technischen Daten, die sich wie folgt lesen: Die Disc-Version bietet sowohl die deutsche als auch die japanische Sprachausgabe, wobei jeweils deutsche Untertitel optional verfügbar sind. Beide Audiospuren sind im DTS-HD 2.0 Format komprimiert. Durch die einfache Prämisse der Geschichte ist der Stereo-Sound definitiv ausreichend, denn auch ohne ihn ist der Ton klar und deutlich vernehmbar.
Die deutsche Fassung entstand bei der Münchener @alpha Postproduktion. Für die Dialogregie zeichnete Nicolle Gonsior verantwortlich, die zusammen mit Kimberley Ann Reif, Vievien Faber und Anna Schmidt auch die Dialogbücher verfasste. Bei der Wahl der Stimmen hat man nicht gespart und einige bekannte Sprecher engagiert. So ist Malte Wetzel als Reito zu hören, während Janina Dietz der Figur Mira ihre Stimme leiht. Durch die einfache Prämisse wird zwar kein besonders breites schauspielerisches Spektrum gefordert, dennoch liefern beide eine sehr solide Leistung. Besonders positiv fällt Amira Leisner als die junge Sui auf, die den schmalen Grat zwischen kindlicher Naivität und ihrer Rolle als Leibwächterin überzeugend meistert.
Darüber hinaus sind auch Stimmen wie Angela Wiederhut oder Katharina von Daake mit dabei, die das Sprecherensemble abrunden. Insgesamt überzeugt die Synchronisation durch professionelle Umsetzung, klare Tonqualität und eine stimmige Besetzung, sodass die deutsche Fassung bedenkenlos empfohlen werden kann.
Physische Umsetzung
Wie ihr es von uns kennt, ist die physische Umsetzung des Produkts kein wertungsrelevanter Punkt unserer Kritik. Vielmehr soll es euch ein Bild von dem vermitteln, was ihr als Käufer erwarten könnt. Die folgende Beschreibung und Bilder beziehen sich dabei auf Volume 1 der Blu-ray-Version von „World’s End Harem“.
Uns liegt die Limited Steelcase Edition vor, die mit einem Sammelschuber daherkommt. Während der Rücken unscheinbar nur den Namen des Animes ziert, ragt auf der Vorder- und Rückseite Mira in ihrer vollen Pracht. Auf der einen Seite noch die Hände vor den Brüsten, auf der Rückseite dann in voller Pracht zu bestaunen. Ein echter Hingucker! Der Sammelschuber ist hochwertig verarbeitet und bietet Platz für die kommenden Volumes des Animes.
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei unserem Muster um die mit dem hochwertigen Steelcase mit der PET Wende-O-Card. Dieser ziert Akira noch in Unterwäsche. Schiebt man den PET Card nach oben oder unten, entblößt man dieselbe Illustration aber dieses Mal die Oberweite. Nettes Gimmick auf jeden Fall.
Als besonderes Schmäckle darf man sich auf ein 80 x 40 CM Maxiposter von Mira freuen. Perfekte Abrundung dieses sexy Abenteuers. Als digitale Boni gibt es auf der Disc das Clean Opening sowie das Ending.
Allgemeine Daten
Veröffentlichung: 05. September 2025
Publisher: AniMoon Publishing
Genre: Ecchi, Science-Fiction
Laufzeit: Ca. 96 Minuten
FSK: 18
Ton/Sprache: DTS-HD 2.0 Deutsch und Japanisch
Untertitel: Deutsch
Im Handel entdecken:
- World’s End Harem Vol. 1 – Vol. 2 – Vol. 3 (Blu-ray)
- World’s End Harem Vol. 1 – Vol. 2 – Vol. 3 (DVD)
Handlung:
Der junge Reito leidet an einer hartnäckigen Krankheit und begibt sich zur Heilung in einen Kälteschlaf. Als er fünf Jahre später wieder aufwacht, hat sich die Welt stark verändert. Das MK-Virus streckte 99,9 % der Männer nieder, wodurch sich ein Super-Harem mit 5 Milliarden Frauen auf 5 Männer entwickelte. Nur diese fünf Männer sind gegen das MK-Virus resistent und sollen sich mit der unzähligen Masse an Frauen paaren, um das Überleben der Menschheit zu sichern. Gleichzeitig wird Reito in eine globale Verschwörung verstrickt – kann er der Versuchung widerstehen und die Welt retten?
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"World’s End Harem" Volume 1 bietet eine spannende Grundidee, die jedoch stark vom Ecchi-Element dominiert wird. Die Blu-ray Veröffentlichung von AniMoon punktet vor allem mit einer hochwertigen physischen Ausstattung: Steelcase, Schuber, PET Wende O Card und ein großes Poster sind ein echter Blickfang. Inhaltlich schwankt die Serie zwischen provokanter Prämisse und einer eher durchschnittlichen Story, die vor allem durch die Suche nach Elisa einen roten Faden erhält.
Unterm Strich ist "World’s End Harem" vor allem für Fans von Ecchi und Science-Fiction interessant, die Wert auf reichlich Fanservice legen. Wer hingegen eine tiefgründige Geschichte oder komplexe Figuren erwartet, dürfte hier schnell enttäuscht sein.
Positiv
- Hochwertige Limited Edition mit Steelcase, Schuber, PET Card und Poster
Negativ
- Übertrieben idealisierte Frauenfiguren
- Handlung oberflächlich, kaum Tiefgang
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Handlung
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Charakterentwicklung
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Animation
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Sychronisation
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Unterhaltung