Wenn man an „Suicide Squad“ denkt, dann kommen einem unweigerlich die knallbunten, chaotischen Anti-Helden in den Sinn – ein Haufen aus brutalen, durchgeknallten und teils erschreckend witzigen Figuren, die eher durch ihre Unberechenbarkeit als durch Heldentum glänzen. Genau zu diesem wilden Trupp gibt es jetzt eine Anime-Adaption: „Suicide Squad Isekai“, nun auch in Deutschland erhältlich – dank polyband anime. Wir haben uns Volume 1 für euch genauer angeschaut. Ob der wilde Mix aus Wahnsinn, Humor und Gewalt im Anime-Format funktioniert, erfahrt ihr in unserer Review.
Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!
Chaos in Gotham
Der Einstieg liefert genau das, was Fans erwarten: Harley Quinn und der Joker verbreiten in Gotham mit einem Mix aus Chaos, Explosionen und Verfolgungsjagden Angst und Schrecken. Selbst vor Mord schrecken sie nicht zurück – der Wahnsinn kennt keine Grenzen. Parallel arbeitet Amanda Waller, die eiskalte Chefin von A.R.G.U.S., an einem geheimen Projekt: einem interdimensionalen Portal, das bald eine zentrale Rolle spielen wird.
Wie es der Zufall will, geraten Harley und Joker in einen Hinterhalt. Während Joker spurlos verschwindet, wird Harley von der Samurai-Kämpferin „Katana“ überwältigt und in das Hochsicherheitsquartier von A.R.G.U.S. gebracht. Lange bleibt sie dort allerdings nicht. Die nächste Mission steht an – und dafür braucht Waller „Freiwillige“.
Mission ohne Wahl
Harley erwacht wenig später in einem Gefangenentransporter – zusammen mit bekannten Größen wie Deadshot, Peacemaker, Clayface, King Shark und einem noch unbekannten neuen Gesicht. Der Deal ist simpel und tödlich zugleich: Wer gehorcht, erhält Strafminderung. Wer widerspricht oder flieht, wird durch eine im Nacken implantierte Bombe hingerichtet. Zusätzlich tickt ein 72-Stunden-Zeitlimit – wer sich zu weit vom Zielgebiet entfernt, wird automatisch gesprengt.
Die Mission: Das fremde Gebiet erkunden und eine Brücke zwischen den Welten errichten, um Zugriff auf dessen Ressourcen zu sichern. Doch schon der erste Schritt verläuft nicht nach Plan. Das Transportschiff wird angegriffen und stürzt ab. Während die A.R.G.U.S.-Agenten sterben, überlebt die Squad – nur um sich plötzlich in einer epischen Schlacht zwischen Orks, Elfen und Drachen wiederzufinden.
Absturz in die Fantasy-Welt
Kaum gelandet, werden sie von einer Ork-Armee umzingelt. Doch anstatt sich zu ergeben, setzt die Truppe auf rohen Kampfgeist. King Shark ist der Erste, der sich in die Schlacht stürzt – mit messerscharfen Zähnen und unbändiger Wut. Es folgt ein brachiales Gemetzel, doch noch bevor die Erleichterung einkehren kann, werden die überlebenden Mitglieder von einer neuen, mysteriösen Fraktion gefangengenommen – Wesen, die den Elfen ähneln, aber deutlich gefährlicher wirken.
Wo genau ist die Suicide Squad da nur hineingeraten? Und wie – oder ob – sie wieder herauskommt, erfahrt ihr am besten selbst, wenn ihr euch Volume 1 zu Gemüte führt.
„Suicide Squad Isekai“ ist kein gewöhnlicher Isekai-Anime. Hier trifft westliche Comic-Kultur auf fernöstliches Fantasy-Setting – ein wilder Genre-Mix, der überraschend gut funktioniert. Die Figuren sind herrlich überzeichnet, doch nie ohne Tiefgang. Harley Quinn ist so irre wie charmant, Peacemaker mit seiner toxischen Männlichkeit fast schon satirisch überzogen, und selbst Figuren wie Clayface bekommen Momente, in denen sie über sich hinauswachsen.
Ein Pflichtprogramm für alle ist es sicher nicht, aber definitiv eine sehenswerte Überraschung im Anime-Jahr 2025. Wer Lust auf etwas völlig Abgedrehtes hat – mit bizarren Figuren, solider Action und einem Hauch Gesellschaftskritik –, sollte auf jeden Fall reinschauen. „Suicide Squad Isekai“ ist ein schräger, bunter Trip in eine Fantasy-Welt, der Lust auf mehr macht.
Bild und Animation
Vorab die technischen Details: Die Blu-ray-Version des Animes entspricht dem 16:9-Standardformat und bietet eine Auflösung von 1080p. In Bezug auf die Bildqualität gibt es keine Beanstandungen, da das vorliegende Videomaterial jederzeit farbenfroh ist und eine angemessene Schärfe bietet.
Die Animation von „Suicide Squad Isekai“ zeigt kleinere Schwächen, besonders in den ersten Episoden. Bewegungsabläufe wirken teils vereinfacht, und spektakuläre Szenen bleiben eher punktuell. Dennoch erfüllt die Inszenierung ihren Zweck und passt gut zum actiongeladenen Inhalt. Stilistisch überzeugt der Anime vor allem durch sein gelungenes Charakterdesign: Figuren wie Harley Quinn, Deadshot oder King Shark wurden markant und detailverliebt in Szene gesetzt. Die Mischung aus westlicher Vorlage und Anime-Stil funktioniert überraschend gut und trägt viel zur Atmosphäre bei.
Insgesamt entsteht ein visuell stimmiges Gesamtbild – kein technisches Highlight, aber absolut zweckdienlich und stilistisch reizvoll.
Ton und Synchronisation
Die Blu-ray von „Suicide Squad Isekai“ enthält die deutsche und japanische Tonspur in DTS-HD Master Audio 2.0, was für klaren, verlustfreien Klang sorgt. Dialoge, Musik und Effekte sind sauber abgemischt, auch wenn ein echter Surround-Sound das actionreiche Geschehen noch besser unterstützt hätte. Für den Heimgebrauch bleibt das Klangbild jedoch stimmig und kraftvoll.
Die deutsche Fassung von Suicide Squad Isekai entstand bei @alpha Postproduktion mit Sitz in München. Das Dialogbuch stammt aus der Feder von Tobias John von Freyend, der gemeinsam mit Marie-Jeanne Widera auch die Dialogregie übernahm.
Für die Besetzung der Sprechrollen hat man hörbar keine halben Sachen gemacht: Stefan Günther verleiht Deadshot seine markante Stimme, während Maresa Sedlmeir als Harley Quinn eine besonders anspruchsvolle Rolle übernimmt. Gerade weil die bisherige deutsche Harley-Quinn-Stimme Anne Helm sehr prägend war, war die Erwartungshaltung entsprechend hoch – doch Maresa Sedlmeir gelingt es mit Bravour, ihre eigene Version zu etablieren. Sie vereint Wahnsinn, Witz und Charme und gibt Harley eine neue, eigenständige Note, die hervorragend zum Stil des Animes passt.
Auch die übrigen Stimmen können sich hören lassen: Patrick Zwingmann überzeugt als King Shark, Andreas Thiele bringt Clayface glaubwürdig auf den Punkt, und die gesamte Besetzung wirkt professionell, stimmig und mit hörbarem Spaß an der Sache.
Physische Umsetzung
Wie ihr es von uns kennt, ist die physische Umsetzung des Produkts kein wertungsrelevanter Punkt unserer Kritik. Vielmehr soll es euch ein Bild von dem vermitteln, was ihr als Käufer erwarten könnt. Die folgende Beschreibung und Bilder beziehen sich dabei auf die Blu-ray-Version des ersten Volumes von „Suicide Squad Isekai“.
„Suicide Squad Isekai – Volume 1“ erscheint in einer hochwertig verarbeiteten Hardcover-Klappdeckelbox, die nicht nur optisch einiges hermacht, sondern sich auch hervorragend im Regal präsentiert. Im Inneren der Box erwartet Käufer ein edles Digipack, das die Blu-ray sicher beherbergt.
Besonders erfreulich: Der Umfang an physischen Extras ist beachtlich. Enthalten sind ein ca. 15 cm großer Acrylaufsteller von Harley Quinn, ein informatives Booklet mit Hintergrundinfos und Artworks sowie mehrere stilvolle Art Cards zu den wichtigsten Figuren des Animes.
Optisch wie thematisch ist das Design komplett auf den Look des Animes abgestimmt und sorgt für ein stimmiges Gesamtbild. Gerade für Sammler und Liebhaber von hochwertigen Veröffentlichungen im physischen Format ist dieses Set ein echter Gewinn – nicht nur wegen des Inhalts, sondern auch wegen der liebevollen Gestaltung.
Allgemeine Daten
Veröffentlichung: 28. März 2025
Publisher: polyband anime
Genre: Action, Fantasy
Laufzeit: Ca. 125 Minuten
FSK: 16
Ton/Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Japanisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch
Im Handel entdecken:
- Suicide Squad Isekai – Volume 1 LTD. (Blu-ray/DVD)
- Suicide Squad Isekai – Volume 1 LTD. (Blu-ray/DVD)
Handlung:
Wer kennt sie nicht, die berüchtigte „Suicide Squad“, bestehend aus verurteilten Superverbrechern wie Harley Quinn, King Shark und Deadshot? In der 10-teiligen Anime-Serie „Suicide Squad ISEKAI“ werden Harley Quinn und ihre Mitstreiter in eine Welt der Magie, Schwerter und Drachen geschickt, die durch ein Tor mit der richtigen Welt verbunden ist. Ihr Auftrag: dort richtig aufräumen …
Amanda Waller, die Leiterin von A.R.G.U.S., hat eine Gruppe Verbrecher für eine Mission zusammengestellt: Harley Quinn, Deadshot, Peacemaker, Clayface und King Shark. Kaum dass diese Superschurken in der ISEKAI-Welt landen, werden sie von Rittern gefangengenommen und ins Gefängnis gesteckt. Sie haben nur 72 Stunden Zeit, bevor die Bombe an ihrem Hals explodiert und geraten mitten in einen Krieg.
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"Suicide Squad Isekai – Volume 1" ist kein Meisterwerk, aber ein unterhaltsamer Genre-Mix mit schrägen Figuren, einer ordentlichen Portion Wahnsinn und überraschend gelungenem Stil. Die Animation schwankt, überzeugt aber mit starkem Charakterdesign, und auch die hochwertige Blu-ray-Veröffentlichung inklusive Extras macht Eindruck. Wer Fantasy-Anime mag und ein Faible für Antihelden hat, kann hier bedenkenlos zugreifen.
Positiv
- Stimmiger Soundtrack
- Hochwertige Extras
- Starke deutsche Synchronisation
Negativ
- Anfangs schwankende Animationsqualität
- Typische Isekai-Klischees
- Nur DTS-HD 2.0 statt Surround
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Handlung
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Charakterentwicklung
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Animation
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Synchronisation
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Unterhaltung